Mark studierte von 1958 bis 1962 Kunst und Kunstgeschichte an der University of Pennsylvania. 1963 begann sie zu fotografieren. Sie machte 1964 ihren Bachelor in dem Fach Fotojournalismus. Ab 1966 arbeitete sie, gefördert durch ein Stipendium, als freischaffende Fotografin mit einem Augenmerk auf sozialkritische Themen. Es folgen Reisen nach Indien und in die Türkei.
In den 1970er Jahren leitete sie zahlreiche Foto-Workshops und erhielt 1975 eine Förderung der United States Information Agency. 1976 wurde sie auf eine Einladung hin Mitglied von Magnum Photos, 1977 Vollmitglied bei der Agentur. Sie verließ Magnum 1981, um sich eigenen Projekten zu widmen. Ab 1983 arbeitete sie zudem als Sportjournalistin.
Mary Ellen Mark war mit dem Regisseur Martin Bell verheiratet. Sie starb am 25. Mai 2015 im Alter von 75 Jahren im New Yorker Stadtteil Manhattan an den Folgen eines myelodysplastischen Syndroms.
Mary Ellen Mark erhielt zahlreiche Preise für ihre Arbeiten. Im Vordergrund standen bei ihr menschliche Themen und das humanistische Anliegen, in einer klaren, direkten Bildsprache Reportagen über gesellschaftliche Randgruppen zu liefern. Sie lehnte hierbei den „reißerischen“ Fotojournalismus ab und vermied eine prätentiöse Bildsprache. Die Fotografin wollte die abgelichteten Menschen nicht in ihrer Würde verletzen; so z. B. bei ihren subtilen Fotoserien über indische Prostituierte (in Zusammenarbeit mit Mutter Teresa) sowie bei ihren Reportagen über Arbeitslose, Behinderte, Obdachlose, Junkies oder Kinder, die in Armut in der Bronx leben müssen.
Marks Arbeiten leben von ihrer Bildkomposition, die mit perfekter Technik umgesetzt wurde. Mark reihte sich damit in die lange Galerie sozialkritischer Fotografinnen und Fotografen wie Dorothea Lange, Walker Evans oder W. Eugene Smith ein und legte stets dezent ihren „fotografischen Finger“ in die Wunde der Gesellschaft.
Für ihr Werk bekam Mary Ellen Mark 1994 den Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) verliehen.
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